Grüßt euch ihr Lieben, heute treffe ich mich mit einem Luftschiffpiraten zum Interview, wie sollte es auch anders sein, auf seinem Luftschiff, der Ironside.
Duncan McGregor ist 45 Jahre alt und entstammt dem verbotenen Clan der McGregors und ist der Kapitän der Ironside. Man munkelt, dass er der Kopf der englischen Rebellion sein soll, so langsam frage ich mich wirklich, was mich geritten hat, herzukommen!
Doch hier stehe ich, flankiert von zwei seiner Besatzungsmitglieder, alles Halsabschneider, diverse gescheiterte Existenzen und patriotische Rebellen.
Jetzt bewegt er seine massige Gestalt auf mich zu. Er trägt einen ordentlich gezwirbelten, sehr gepflegten roten Vollbart. McGregor soll sehr gewitzt sein und so schafft er es immer wieder, nach den Überfällen, sich seinen Häschern zu entziehen.
Puh, noch einmal tief durchatmen, und dann Augen zu und durch!
Swapnix: (leckt sich nervös über die Lippen) Ich grüße Sie, Mr McGregor, danke, dass sie sich zu diesem Interview bereit erklären.
Was genau entwenden sie, wenn sie die Häuser der französischen Besatzer überfallen?
McGregor: Nun, meine liebe Mrs Swapnix, wir sind keine Barbaren. Wir überfallen die Anwesen der Feinde Britanniens, um uns die Dinge zurückzuholen, die man uns gestohlen hat. Die man dem britischen Volk gestohlen hat. Das kann Schmuck sein oder Geld, aber auch Öl, Ersatzteile für unsere Maschinen, Dinge des alltäglichen Lebens oder Lebensmittel. Und wenn es sich vermeiden lässt, wird selbstverständlich niemand verletzt.
McGregor: Natürlich kenne ich die Geschichten und
Gerüchte über mich und meine Mannschaft. Einige davon habe ich selbst gestreut.
Sie müssen wissen, nichts zermürbt den Feind besser als ein schrecklicher Ruf.
Natürlich kann es vorkommen, dass wir „Gäste“ mit an Bord bringen. Dafür werden
wir dann mit entsprechenden Bezahlungen entlohnt. Ein ganz alltägliches
Geschäft.
Was wir mit diesen Sachen tun? Wir brauchen sie und zwar jede Menge davon. Ein
Freiheitskampf finanziert sich nicht allein vom guten Willen. Ich habe jede
Menge hungriger Mäuler satt zu machen. Das verstehen Sie sicher.
McGregor: Obacht, junge Dame. Sie sprechen hier von britannischen Bürgern, denen der Kaiser ihr Heim und ihre Heimat genommen hat. Brave und mutige Frauen und Männer, die sich nicht unterjochen lassen, sondern alles riskieren, um ihre verdiente Freiheit zurückzuerlangen. Ich traue jedem einzelnen von ihnen. Bedingungslos. Sie mögen äußerlich nicht viel hermachen. Doch unser Widerstand ist entbehrungsreich und hart. Da scheint mir etwas Schmutz und Härte durchaus verständlich. Ein wirklich geringer Preis für unser großes Ziel.
McGregor: Ich werde Ihnen keine Einzelheiten verraten.
Sonst könnte ich es gleich selbst an alle Zeitungen schicken, damit die es
veröffentlichen, haha. Nur so viel: Wenn man die Schlange besiegen will, muss
man ihr den Kopf abschlagen.
Zudem befindet sich König George IV in den Händen dieses Kaisers. Er muss
unbedingt befreit werden, damit er uns im Kampf gegen die Besatzer anführen
kann. Leider wissen wir noch nicht, wo er gefangen gehalten wird.
Swapnix: (sieht ein ziemlich verschmutztes Mädchen in Arbeitskleidung und mit Werkzeug in den Händen hinter McGregor vorbeilaufen und wird ganz aufgeregt)
Ist das nicht dieses Mädchen, was nach Ihrem letzten Überfall vermisst gemeldet wurde? Diese Florance? Sie haben sie entführt? Was wollen sie von diesem Kind???
Swapnix: (setzt an zu protestieren, besinnt sich aber gerade noch eines Besseren, während sie mit den Männern mitgeht, schimpft sie vor sich hin) Oh man, so war das aber nicht geplant!
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