Grüßt euch ihr Lieben, gerade erst wurde Sie auf der Burg Lyn für ihren Roman Parts Per Million, mit dem Krefelder Preis für Fantastische Literatur ausgezeichnet, heute möchte ich euch Theresa Hannig und ihr neuesten Geschichtenband Über Morgen- Geschichten aus einer besseren Zukunft, welcher heute im Hirnkostverlag erscheint, vorstellen.
Swapnix: Liebe Theresa, wie schön dich als Gästin auf meinem Buchblog zu haben, bitte stell dich den Lesenden kurz vor.
Theresa: Servus! Ich bin Theresa, ich bin Autorin für gesellschaftskritische Science-Fiction und mehr. Ich schreibe meistens über die Zukunft unserer Gesellschaft, Demokratie, Digitalisierung, KI, Feminismus und Weltherrschaft. Und ich habe letztens festgestellt, dass alle meine Romane einem Auto beginnen. Keine Ahnung, wieso. An alle Hobbypsychoanalytiker*innen: Go!
Swapnix: Seit wann schreibst du und können wir außer in Büchern sonst noch texte von dir finden?
Theresa: Wie so viele meiner Kolleg*innen schreibe ich schon seit ich einen Stift halten kann. Hauptberuflich veröffentliche ich aber erst seit 2017. Neben Romanen schreibe ich selten Kurzgeschichten (https://theresahannig.de/kurzgeschichten/), manchmal Sachtexte (https://theresahannig.de/sachtexte/essays/), den ein oder anderen Theatertext, auch mal Drehbücher und wenn ich es nicht mehr aushalte politische Gedichte.
Swapnix: Worum geht es in Übermorgen und was hat dich dazu inspiriert sie zu schreiben?
Theresa: „Über Morgen“ ist ein Essayband in dem meine taz Kolumnen der letzten zweieinhalb Jahre und noch ein paar andere Texte versammelt sind. Als ich 2022 mit der Kolumne angefangen habe, war die Vorgabe: positiv, zukünftig, feministisch, science-fiction-mäßig und nicht mehr als 3200 Zeichen. Das war ganz schön herausfordernd – immerhin bin ich ja sonst gewohnt, in Romanlänge zu schreiben. Ich habe dann ein halbes Jahr lang verschiedene Textarten und Herangehensweisen ausprobiert, bis mein Kollege Jens Lubbadeh dann die Idee hatte, den Zeitreisenden Felix an meine Tür klopfen zu lassen. Und seitdem ist die Sache a gmahde Wiesn.
Swapnix: Stell uns doch bitte Felix etwas genauer vor, wer ist er und wie kommt es, dass er dich immer wieder besucht?
Theresa: Felix ist ein Zeitreisender aus dem Jahr 2123 bzw. mittlerweile 2125 besucht – es liegen also exakt 100 Jahre zwischen uns. Er kommt mich regelmäßig besuchen und spricht mit mir darüber wie dieses oder jenes Problem, mit dem wir gerade kämpfen in der Zukunft bereits gelöst sein wird. Das beruhigt meine Seele und gibt mir Futter für meine taz Kolumne. Win, win 😊
Swapnix: Besteht die Möglichkeit dich lesen zu hören und wo können wir dich in nächster Zeit ( Messen/ Events/ Lesungen) persönlich treffen?
Theresa: Da gibt es eine ganze Menge: am Donnerstag, 11.9. stelle ich „Über Morgen“ in der taz Kantine in Berlin vor (https://taz.de/Buchpremiere-in-der-taz-Kantine/!vn6098402/ ) Einen Tag später, am Freitag, 12.9. gibt es dann eine Buchvorstellung im Otherland mit Isabella Hermann und einem exklusiven Überraschungsgast aus der Zukunft… also schnell noch Plätze sichern! (https://www.otherland-berlin.de/de/event-details/lesung-und-gespraech-mit-theresa-hannig-zu-ihrem-neuen-buch-ueber-morgen-geschichten-aus-einer-besseren-zukunft.html?day=20250912×=1757705400,1757710800 )
Ich werde Donnerstag und Freitag auf der Frankfurter Buchmesse sein, dann am 6. November bei den ARD Hörspieltagen in Karlsruhe, in NRW bin bis Weihnachten auch noch 3 Mal und in Ilmenau… am besten ihr schaut auf meiner Webseite (https://theresahannig.de/termine/ ) vorbei, damit ihr keine Termine verpasst.
Swapnix: Würdest du sagen, dass dein Schreiben auch immer Gesellschaftskritisch ist? Und warum ist es für dich wichtig, diese Kritik in deine Geschichten mit einzubringen?
Theresa: Vielleicht nicht IMMER, aber meistens. Das liegt daran, dass mich Politik interessiert – nicht nur als etwas, von dem ich in der Zeitung lese, sondern als alltägliches Leben und Handeln. Wir haben das Privileg in einer Demokratie zu leben, in einem Rechtsstaat, in einer reichen Wirtschaftsnation. Wir haben theoretisch die Werkzeuge, um eine Gesellschaft zu sein, in der alle frei, gut versorgt und selbstbestimmt leben können. Leider sieht die Realität oft anders aus. Unsere Demokratie wird von vielen Seiten bedroht: Von der Klimakrise, vom Kapitalismus, von Faschist*innen, von Tech Bros und ihren (Sozialen)Medien, von Russland, vom Hass auf Frauen, Minderheiten und Andersdenkende und von der toxischen Erzählung, dass es im Angesicht all dieser übergroßen Gefahren egal sei, was der*die einzelne tut. Deshalb engagiere ich mich mit meinen Texten, als öffentliche Person und in meinem Ehrenamt als Stadträtin für eine freiheitliche, offene, demokratische Gesellschaft und möchte die Menschen ermutigen, sich einzumischen und selbst politisch aktiv zu werden.
Swapnix: Was würdest du dir, persönlich für die Zukunft und deine Bücher wünschen?
Theresa: Ich wünsche mir, noch viele Bücher schreiben zu können. Dass mir die Ideen, die Motivation und die Kraft zu schreiben nicht ausgehen, und dass es auch weiterhin ein Publikum gibt, das Lust hat, meine Geschichten zu lesen. Und ich wünsche mir, dass viele Kolleg*innen positive Zukunftsentwürfe schreiben, damit ich immer was zum Lesen habe!
Swapnix: Liebe Theresa, ich bedanke mich sehr herzlich für dieses spannende Interview und wünsche deinen Geschichten viele begeisterte und zum nachdenken angeregte Lesende!
Theresa: Ich danke dir!
(Quelle Foto: Theresa Hannig)
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