Auch von Thomas Williams writes gibt es jetzt, nach seinen Kurzgeschichten, eine Novelle aus dem German Kaiju Universum. Sie heißt Todeskampf der Megabestien und ist natürlich im Leseratten Verlag erschienen. Auch hier bin ich neugierig, wie es dazu kam!
Swapnix: Hallo Thomas, Wie kamst du zum German Kaiju Universum und was führte dazu dass es jetzt sogar eine Novelle von dir gibt?
Thomas: Hallo Sabrina. Zum German Kaiju Universum kam ich, als der Autor und das Mastermind hinter der Reihe Markus Heitkamp Autoren für die erste Anthologie suchte. Ich war sofort begeistert von der Idee, haushohe Monster auf deutsche Städte loszulassen, denn schon als Kind habe ich Filme mit solchen und auch mit kleineren geliebt. Meine erste Kurzgeschichte trägt den Titel „Frankensteins Raketenmonster im Blutrausch“, denn die deutschen Titel der Godzilla Filme waren immer total reißerisch und beinhalteten oftmals den Namen Frankenstein, obwohl der nichts mit der Handlung zu tun hatte. Mir war also noch vor dem Schreibprozess klar, dass ich solch einen Titel haben möchte. Meine Frau und ich haben am Frühstückstisch lauter verrücktes Zeug in den Raum geworfen und ich glaube, dass der Punkt für das Raketenmonster im Blutrausch an sie geht. Diese Geschichte war eine Mischung aus Slapstick und Monsteraction. Danach folgte die zweite Anthologie und ich hatte diese Idee im Kopf, wie es nach dem Angriff auf meine Wahlheimatstadt weitergehen könnte. Das fand ich interessanter als die nächste Stadt platt zu machen. Auch gab es zu der Zeit trauriger Weise sehr oft Berichte über Menschen, die sich einfach daneben benommen haben, wenn es um Unglücksorte ging. Das ist heute bestimmt immer noch so, damals kam es mir aber recht geballt vor. Statt mit dem Handy Hilfe zu rufen, werden Unfallwracks mit den verletzten Insassen gefilmt. Nach der Flut im Ahrtal kamen viele Helfer, aber auch Menschen, die es sich mit Picknick in der zerstörten Landschaft bequem gemacht haben. Und von denen, die Krankenwagen daran hindern an den Unglücksort zu kommen, damit weiter gefilmt werden kann, fange ich gar nicht erst an. Kurz gesagt: Mich hat das damals ziemlich wütend gemacht. Und obwohl ich mit meinen Geschichten niemals jemanden belehren, oder den Zeigefinger schwingen möchte, nutze ich sie doch hin und wieder, um über Themen zu schreiben, die mich, auf Deutsch gesagt, ankotzen. So entstand meine zweite Kurzgeschichte zu German Kaiju mit dem Titel „Wahre Monster“ und erzählt davon, wie Menschen es feiern, dass riesige Monster Chaos, Tod und Zerstörung hinterlassen. Nach dem Motto: „Alles für die Klicks, alles für die Likes!“
So kam es dann auch dazu, dass ich eine weitere Fortsetzung schreiben wollte. Aber ich wusste sofort, dass es mit einem großen Knall enden muss. Keine 15 Seiten, oder so. Lieber etwas mehr als 100. Deswegen fragte ich Markus Heitkamp und Marc Hamacher vom Leseratten Verlag, ob das möglich wäre. Wie wir nun alle wissen, war es das.
Swapnix: Was erwartet uns in deiner Geschichte?
Thomas: Das Grande Finale zu meiner Trilogie, die nie geplant war. Es ist eine mehr oder weniger lose Fortsetzung zu meiner ersten GK Geschichte. Die beiden unfreiwilligen Helden aus dieser, haben mir so viel Spaß gemacht, dass ich wissen wollte, wie es mit ihnen weitergeht. Und natürlich werden sie wieder unfreiwillig in das Geschehen verwickelt. Wie schon erwähnt, in den Titeln der alten Godzilla Filme war dauernd dieser Frankenstein. Als Kind hatte ich auch erwartet, ihn zu Gesicht zu bekommen, aber er kam nie. Man muss dazu sagen, damals gab es kein Internet, das mir innerhalb von Sekunden verraten hätte, dass ich umsonst warte. Das hing mir also irgendwie nach. Und in meiner ersten GK Geschichte gab es auch schon leichte Andeutungen, dass da noch mehr unter Bielefeld sein könnte. Das war wie gesagt ohne die Absicht einer Fortsetzung geschehen. Aber nun wollte ich selber wissen, was da ist und … Tja, lasst euch überraschen. Verraten kann ich aber, dass es wieder viel Humor, Action, popkulturelle Anspielungen und leichte Horrorelemente gibt. Also alles, was man von mir erwartet und kennt. Der Titel ist deswegen wieder etwas reißerisch, weil es eben wieder um den Spaß an fiktiver Zerstörung geht und es wie gesagt eine Fortsetzung zum ersten Teil ist. Man kann das Buch aber ohne viele Vorkenntnisse lesen. Ich habe mir viel Mühe gegeben, nur das Nötigste zu wiederholen, um nichts zu spoilern, sollte doch jemand erst danach die Anthos lesen.
Swapnix: Wie hast du dein Kaiju entwickelt? Hattest du da eine Vorlage im Kopf?
Thomas: Eine Vorlage gab es eigentlich nie. Das war immer sehr spontan. Ich wollte jedoch keine riesige Echse, oder etwas zu Normales. Es musste irgendwie verdreht sein. Meine ersten beiden Monster waren deswegen sehr verrückt. Ein Wurm mit lauter meterlangen Köpfen und eine riesige Spinne mit unzähligen Augen unter seinem Körper. Ich gebe zu, dass ich wenig Mitleid mit unserem Illustrator und Coverdesigner Christian Günther hatte, der das alles zeichnen musste. Aber auch so wollte ich diesbezüglich einen Gang runterschalten. Das dritte Monster sollte ein wenig normaler, aber nicht zu normal wirken. Man sieht es ja auf dem Cover. Eine zweiköpfige Gestalt im Kittel mit einem veränderten Arm. Wer das ist? Und wer die Person ist, die dem Monster gegenübersteht? Das erfahrt ihr natürlich im Buch.
Swapnix: Was genau ist auf deinem Cover zu sehen? Ich hörte da gäbe es eine Besonderheit

Thomas: Ja, das stimmt. Und hier muss ich ein ganz großes Dankeschön an Marc Hamacher und Christian Günther loswerden. Dass ich das Cover mitgestalten darf, ist wirklich selten und hat mich gerade bei dieser Geschichte sehr gefreut. Denn ich stellte mir von Anfang an etwas wie das Cover eines Heavy Metal Albums vor. Zuerst war ich da recht planlos, dann allerdings, fiel mir das Bild zu „Number oft he Beast“ von Iron Maiden ein. Eine meine Einstiegsbands, als ich begann diese Musik zu hören. Vorne steht der Teufel, der hinten von Eddie überragt wird. Ich habe Christian geschrieben, wie ich es gerne hätte und er hat es toll umgesetzt. Natürlich ist es nicht 1:1 das Cover von Maiden, aber das wäre auch zu langweilig. So wie es ist, bin ich total zufrieden. Es ist etwas Eigenes und dennoch eine Hommage an ein großartiges Album.
Swapnix: Kannst du dir vorstellen noch weitere Kurzgeschichten oder Novellen für das GKU zu schreiben?
Thomas: Auf jeden Fall. Ich bleibe dem German Kaiju Universum erhalten, bis sie mich rausschmeißen. Es wurde ja bereits eine weitere Anthologie erwähnt und auch, worum es gehen könnte. Tatsächlich hatte ich bereits vor der Entstehung dieser Reihe eine Idee, die passen könnte. Das ist das schöne an Ideen. Sie haben kein Haltbarkeitsdatum. Etwas, das bereits geschrieben wurde, kann vielleicht schlecht altern, aber was es noch nicht gibt, kannst du noch dem Projekt und den Erwartungen entsprechend umsetzen. Mit einer weiteren Novelle ist es so, dass ich etwas länger als geplant an der ersten gearbeitet habe. Zwischendurch fehlte die Zeit, dann gab es leichte, gesundheitliche Probleme, dann war sie fertig, aber es folgten noch mehrere Durchgänge für das Lektorat und die Druckfahne und irgendwann kannst du deine eigene Geschichte nicht mehr sehen. Kurz gesagt: Kaum, dass ich die kontrollierte Druckfahne freigegeben hatte, kam mir die Idee für eine zweite Novelle. Aber (Zeigefinger heb), das soll erstmal etwas warten. Ich habe weder Marc noch Markus bisher verraten, was ich mir vorstelle und im Moment warten so viele Projekte auf mich, dass ich mir mit einer zweiten GK Novelle Zeit lassen möchte.
Swapnix: Tja, das hast du dann hiermit doch getan ,denn die beiden lesen sicher mit!

Lieber Thomas, vielen Dank für das Interview! Mögen die Monster auch weiterhin mit dir sein!
(Quelle Autorenfoto: Andrea Williams)
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